Es klingelt an der Tür. Eine Paketbotin übergibt mir ein großes Paket. Ich wundere mich und versuche mich zu erinnern. Was könnte da drin sein? Habe ich etwas bestellt? Wer hat mir denn da etwas geschickt? Ich versuche den Absender zu entziffern und … - erschrecke.
Bis hierher könnte es eine ganz alltägliche Begebenheit sein. Wir sind es gewöhnt, dass etwas ankommt. Meistens sind es Dinge, die wir bestellt haben. Spannender sind aber oft die unerwarteten Sendungen – Geschenke, die uns jemand zukommen lässt.
Advent heißt Ankunft. Traditionell geht es in den Wochen vor dem Christfest um das Ankommen Jesu als Kind in der Krippe, aber eben auch um die Wiederkunft Christi am, Ende der Zeit. Die Ankündigung der Geburt Jesu durch einen Engel erzeugt bei den Hirten tatsächlich zunächst Schrecken und Angst. Sie merken sehr schnell, dass es nun nicht mehr nur um eine alltägliche Angelegenheit geht, sondern dass ihr Alltagstrott (sofern er denn einer war) schlagartig durchbrochen ist. Diese Erfahrung zieht sich durch viele Geschichten der Bibel. Vielleicht haben Sie Ähnliches selbst schon erlebt: Wo Gott in ein Leben tritt, ändert sich darin etwas Grundlegendes. Man könnte sagen: Wir werden wacher für das, was Gott in der Welt tut (was nicht heißt, dass wir nicht auch wieder müder werden können …).
Gottes Ankunft in Menschengestalt will uns der Wirklichkeit hinter unserer Alltagskulisse näher bringen, der wir uns so oft verschließen, der wir aber – so glauben wir es - spätestens am Ende der Zeit gegenüber sehen werden. Die Adventszeit will uns dafür empfänglicher machen.
In diesem Sinn allen gesegnete Advents- und Weihnachtstage!